Faszinierender Wintersport abseits der Skipisten
Es muss nicht unbedingt Skandinavien oder Kanada sein. Auch in der Schweiz erfreut sich Eisfischen in traumhafter Landschaft grosser Beliebtheit. Ab Anfang Januar bis Ende März sind viele Schweizer Seen dick zugefroren, sodass der Zugang für Fischer problemlos möglich ist.
Eisfischen: Fischen wie im hohen Norden
Wintersport findet in der Schweiz auch abseits bekannter Skigebiete und präparierter Skipisten statt. Alltagsstress? Sorgen? Die sind beim geduldigen Warten auf den kapitalen Fang in Nullkommanichts wie weggeblasen! Doch Achtung! Ob allein oder in der Gruppe am Eisloch inmitten unberührter Natur: An manchen Orten können Eisfischer aus Gründen des Naturschutzes oder aufgrund von Schonzeiten ihrem Hobby nur bedingt nachgehen. Es sei denn, sie informieren sich vorab gründlich und fahren zu jenen Seen, an denen Eisfischen unter Einhaltung gewisser Bedingungen ausdrücklich erlaubt ist.
Eisfischen ist auf folgenden Schweizer Seen möglich:
- Engstlensee oberhalb von Innertkirchen und Oeschinensee ob Kandersteg im Berner Oberland (BE)
- Arnensee oberhalb Gsteig (BE)
- Eissee oberhalb Sörenberg (OW)
- Hinterstockensee, zu erreichen mit der Stockhornbahn von Erlenbach (BE)
- Melchsee bei Sarnen und Tannensee bei Melchseefrutt (OW)
- Seeblisee im Wintersportgebiet Hoch Ybrig (SZ)
- Garichtestausee, Mettmenalp im Glarnerland bei Schwanden (GL)
Alle Seen sind von einer beeindruckenden Bergkulisse umgeben und einfach zu erreichen. An Spitzentagen tummeln sich bis zu 100 Eisfischer auf den jeweiligen Eisflächen, um in winterlicher Atmosphäre Zander, Hechte, Flussbarsche, Saiblinge und Forellen mit speziellen Angeltechniken aufs Eis zu ziehen.
Bevor die Angel zum Einsatz kommt..
benötigt jeder Eisangler eine Schöpfschaufel, um die fest gefrorene Eisdecke vom Schnee und das Loch von Eisbrocken zu befreien. Auch ein guter Eisbohrer ist gefragt. Dieser besitzt einen Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern und bohrt Löcher in Eisschichten von bis zu einem Meter. Wichtig ist zudem warme Kleidung, eine Thermoskanne mit heissem Tee und eine grosse Portion Geduld. Die meisten Eisfischer, die am gewählten Standort nach einer halben Stunde nichts gefangen haben, gehen weiter und bohren an einer anderen Stelle ein neues Loch.
Vorsicht vor Gefahren!
Natürlich dürfen Eisangler den See erst betreten, wenn das Eis ausreichend dick und stabil ist. Eine der grössten Widrigkeiten beim Eisangeln ist die Kälte. Deshalb ist warme Kleidung, allen voran warme Stiefel oberstes Gebot. Daneben lauert saisonbedingte Lawinengefahr. Gerade am Ende des Winters, wenn es wieder wärmer wird, drohen tückische Nassschneelawinen. Deshalb erlauben die meisten Veranstalter Einzelpersonen und Gruppen Eisangeln ausschliesslich mit spezieller Sicherheitsausrüstung und unter Aufsicht eines erfahrenen Eisangelguides.